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Erste Hilfe bei Angstzuständen und Panikattacken

Christine Fischer • 20. Februar 2021
Yoga Panikattacke Symptome - Die Beschwerden können vielfältig sein.

Viele kennen das - Rasende Gedanken und Schlafstörungen

Jeder kennt sie - die unangenehmen Auswirkungen von Angst: rasende Gedanken, Gefühle der Panik oder Schlafstörungen. Angst kann sich im Körper in Form schneller Atmung, Herzrasen, Schwindel und Übelkeit äußern. Wenn die Angst sich zu einer Panikattacke steigert, kann diese sich sogar wie ein Herzinfarkt anfühlen.

Angstzustände sind heimtückisch und keine Seltenheit. Tatsächlich sind Angststörungen die häufigste Art psychischer Erkrankungen. Frauen sind etwas öfter betroffen als Männer. Angstzustände reichen von gelegentlichem, leichtem Unwohlsein bis hin zu schweren, chronischen Phobien.

Die Forschung zeigt, dass Ängste und negative Denkweisen, die über einen längeren Zeitraum hinweg auftreten, unsere Gesundheit stark beeinträchtigen. Sie können das zentrale Nervensystem, das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System schädigen und das Risiko für die Entwicklung einer Depression oder Demenz erhöhen.

Obwohl es keinen Ersatz für die Behandlung durch einen Psychotherapeuten oder einen Arzt gibt, kann man mit ein paar Kniffen die eigenen Angstgefühle etwas abschwächen und besser kontrollieren.

Tapetenwechsel gegen Angst

Manchmal kann ein einfacher Wechsel der Umgebung viel Gutes bewirken. Indem wir unsere Aufmerksamkeit auf eine andere äußere Umgebung oder Empfindung lenken, können wir uns von unserem inneren Stress ablenken. Und so geht's:


Geh nach draußen! Schon 10 Minuten im Freien zu verbringen, kann Stress reduzieren und uns glücklicher machen, so eine Studie der Cornell University aus dem Jahr 2020. Besuche einen Park, gehe mit dem Hund spazieren oder unternehme eine kleine Radtour.


Das Sonnenlicht sorgt für einen Vitamin-D-Schub, der die Stimmung hebt. Auch an trüben Tagen reicht das Licht aus, unseren Vitamin-D-Spiegel deutlich zu erhöhen. Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel wird mit einem erhöhten Maß an Angstzuständen in Verbindung gebracht. 


Wenn man sich ängstlich oder panisch fühlt, hilft zudem eine Temperaturveränderung sich selbst vom Kampf-oder-Flucht-Modus in einen ruhigen, geerdeten Zustand zu versetzen.


Wenn wir eine deutliche Temperaturveränderung erleben, arbeitet der Körper hart daran, sich selbst in die Homöostase, d.h. seinen natürlichen Gleichgewichtszustand, zurückzuführen. 


Versuche folgendes: Dusche morgens abwechselnd kalt und warm. Genieße im Sommer die warmen Temperaturen und kühle Dich danach ab, z.B. in dem Du Schwimmen gehst. Unternehme im Winter etwas im Freien und gönne Dir danach einen heißen Tee.


Achtung: Solltest Du erkältet sein, ist dieses Vorgehen ungeeignet, ja sogar schädlich für Deinen Körper. Achte bei einer Erkältung darauf, dass Du Deinem Körper konstant ausreichend Wärme zuführst.

Panikstörung & Angstattacke - Keine Sorge, es gibt  gute Therapien

Yoga bei Angst und Panikattacken

Viele Untersuchungen haben gezeigt, dass Yoga Stress, Depressionen und Angstzustände reduzieren kann. Regelmäßiges Yoga hilft uns, positiv auf das parasympathische Nervensystem einzuwirken und die Homöostase in Körper und Geist wiederherzustellen.


Das schöne ist, dass man kein Yoga-Profi sein muss, um hierbei Erfolge zu erzielen. Versuche die folgenden einfachen Techniken, um Ängste abzubauen:


  • Atmung: Atmen ist ein einfacher Weg, um den Körper wieder in den Ruhemodus zu versetzen. Entsprechende Übungen gibt es auch im Yoga. Atemübungen (sog. Pranayama) gegen Angst kann man zudem schnell erlernen.

    Hier ein paar Grundlagen: Atme langsam, gleichmäßig und ausdehnend, wobei das Ausatmen etwas länger dauern sollte als das Einatmen. Versuche beim Ausatmen, die Lunge komplett zu leeren. Fühle dabei von unten nach oben in Deinen Körper hinein: in den Bauch, die Rippen, die Brust, den Hals und den Kopf. Mache zwischen dem Ein- und Ausatmen eine kleine Pause von ca. 3 – 4 Sekunden.

    Man spricht bei dieser Art der Atmung auch von
    Kapalabhati (Schädelatmung) und Khumbaka (Atempause). Kapalabhati kann helfen, Ängste zu verarbeiten, in dem der sympathische (Einatmen) oder der parasympathische Pfad (Ausatmen) des vegetativen Nervensystems stimuliert wird. Khumbaka bzw. die Atempausen sorgen für einen kurzzeitigen Spannungsaufbau, der die Stimulation verstärkt. Zudem haben die kleinen Atempausen einen positiven Effekt auf das Lungenvolumen und die Sauerstoffanreicherung des Blutes.
  • Wie kommt es zu Depressionen?

    Depressionen lassen sich auf viele verschiedene Ursachen zurückführen:


    Genetische Ursachen

    Eine Neigung zu Depressionen kann erblich bedingt sein. Wenn ein Familienmitglied unter einer Depression leidet, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass man irgendwann selbst an einer depressiven Störung erkrankt.


    Biochemische Ursachen

    Bei vielen Menschen, die unter Depressionen leiden, sind Veränderungen im Hirnstoffwechsel zu beobachten. Obwohl die Ursachen nicht eindeutig geklärt sind, deutet vieles darauf hin, dass Depressionen mit Veränderungen im Gehirn ihren Anfang nehmen. 


    Hormonelle Ursachen

    Veränderungen im Hormonhaushalt können zum Auftreten von depressiven Zuständen führen, zum Beispiel im Rahmen der Menopause, bei einer Geburt (Postnatale Depression), bei Schilddrüsenproblemen oder anderen Stoffwechselstörungen.


    Jahreszeitlich bedingte Ursachen

    Wenn die Tage im Winter kürzer werden, werden viele Menschen lethargisch, müde und verlieren das Interesse an Alltagsaktivitäten. Dieser Zustand ist auch als „saisonale affektive Störung“ (SAD) bekannt.


    Situationsbedingte Ursachen

    Ein Trauma, eine große Veränderung oder eine schwierige Lebenssituation können eine Depression auslösen. Das kann zum Beispiel beim Verlust eines geliebten Menschen, einer Entlassung oder finanziellen Problemen der Fall sein.


  • Was sind Anzeichen von Depressionen?

    Depressionen können mit folgenden Symptomen einhergehen:


        • Gedrückte Stimmung

        • Interessenverlust

        • Selbstzweifel und Schuldgefühle

        • Angstzustände

        • Antriebslosigkeit

        • Schlafstörungen

        • Konzentrationsstörungen

        • Appetitlosigkeit

        • Leichte Reizbarkeit

        • Sexuelle Störungen

        • Suizidgedanken

    usw.

  • Was sind die Ursachen für eine Angststörung?

    Die Ursachen von Angststörungen sind vielschichtig. Meist handelt es sich um eine Kombination verschiedener Faktoren. Gründe für die Entwicklung einer Angststörung sind beispielsweise:


        • Belastende Lebensereignisse

        • Ein ungünstiger Erziehungsstil

        • Soziale Probleme

        • Biologische und genetische Faktoren

          

    Andere psychische oder körperliche Erkrankungen können ebenfalls zur Entwicklung von Angststörungen beitragen.

  • Wie äußert sich eine Angststörung?

    Bei Angststörungen handelt es sich um Angstzustände, die auf keine konkrete Bedrohung zurückzuführen sind. Leidtragende haben oft Angst vor Situationen, die anderen Menschen keine Angst bereiten.


    Typische Symptome sind:


        • Zittern

        • Schwitzen

        • Herzrasen

        • Schwindel

        • Übelkeit und Verdauungsprobleme

        • Zwanghaftes Grübeln

        • Zwangshandlungen

        • Sozialer Rückzug

        usw.

  • Asanas: Einige Yoga-Übungen (Asanas) wirken sehr gut gegen Angst, da sie dabei helfen die Körperenergien zu verlagern und dadurch den Stress loszulassen, an dem man festhält.

    Hierzu eigenen sich z.B. Asanas, die den Kopf unter das Herz bringen, wie z.B. die
    „Kindhaltung“ (Balasana), der „herabschauende Hund“ (Adho Mukha Svanasana) oder das „schmelzende Herz“ (Anahatasana).

    Aber auch eine aufrechte, selbstbewusste Körperhaltung, kann gegen Ängste helfen. Körper und Geist sind schließlich eng verknüpft. So kann man gezielt über den Körper auf die Psyche einwirken. Man spricht dabei auch vom sogenannten
    Embodiment.

    Als Asanas sind hierfür z.B. der
    „Heldensitz“ (Virasana) oder „Der Baum“ (Vrksasana) zu empfehlen.

    Bedeutet das nun, dass wir alle Ängste überwinden oder ein ramponiertes Selbstwertgefühl allein dadurch stärken können, indem wir nur noch bolzengerade durch die Welt gehen oder mehrmals täglich die Kindhaltung einnehmen? Nein, natürlich nicht. Aber die grundlegende Erkenntnis ist, dass der Körper einen bisher unterschätzten Einfluss darauf hat, wie wir uns fühlen und Informationen verarbeiten.
  • Meditation: Ängstliche Gedanken drehen sich oft um die Vergangenheit oder um Sorgen bezüglich der Zukunft. Ein paar Minuten Meditation - die Konzentration auf die Gegenwart - kann helfen, einen rasenden Geist zu beruhigen. Bei der Meditation geht es nicht darum, keine Gedanken zu haben. Es geht darum, unseren Verstand bei der Arbeit zu beobachten und zu verstehen, dass wir nicht unsere Gedanken sind. Man spricht hier auch von Achtsamkeit.

    Spezielle Achtsamkeitsübungen werden inzwischen auch
    im Rahmen klinischer Psychotherapien eingesetzt. Hier bedarf es aber der Anleitung eines ausgebildeten Therapeuten.

    Die einfache Achtsamkeitsmeditation wiederum kann jeder, auch ohne therapeutische Anleitung, ziemlich schnell erlernen und erfolgreich einsetzen.
    Ein gutes HowTo gibt es zum Beispiel hier.


Angstzustände & Panikattacken - Auch eine Ernährungsumstellung kann helfen

Ernährung bei Ängsten

Das was wir essen, kann unsere Gefühle beeinflussen. Deshalb empfiehlt es sich, etwas mehr von drei spezifischen Mikronährstoffen in die Ernährung einzubauen: 





Bitte beachte, dass die genannten Tipps niemals die Behandlung durch einen Arzt oder Psychotherapeuten ersetzen. Wenn du glaubst oder weißt, dass du unter Angstzuständen, Panikattacken, einer Depression oder einer anderen psychischen Störung leidest, wende Dich bitte umgehend an einen Arzt!

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